Pressatherapie
Zur Behandlung von Senkungsproblemen
Gut ein Drittel aller erwachsenen Frauen ist von Senkungsproblemen betroffen, die mit oder ohne begleitender Harninkontinenz auftreten können. Die Gründe für deren Auftreten sind vielfältig: Die Organe des Beckenbodens sind bereits durch den aufrechten Gang der Schwerkraft ausgesetzt, Übergewicht verursacht zusätzliche Belastung, weiters lässt im Laufe der Jahre die Festigkeit des Bindegewebes, von Bändern, Sehnen und Muskeln nach. Das Risiko einer Senkungserkrankung erhöht sich außerdem bei genetisch vererbter Bindegewebsschwäche und mehreren Geburten – vor allem von Kindern, die ein hohes Geburtsgewicht aufwiesen. Östrogenmangel nach den Wechseljahren kann die Beschwerden zusätzlich verstärken.
Die Pessartherapie bei Senkungsproblemen
Eine Operation sollte bei Senkungsbeschwerden prinzipiell die letzte Option sein, ist aber oft nicht vermeidbar. Als ersten Schritt gibt es aber auch sanfte Behandlungsformen gegen die Symptome bei Beckenbodensenkung wie lästigen Harndrang, Harninkontinenz und Senkungsgefühl. Die Pessartherapie ist eine solche Möglichkeit zur Behandlung dieser Beschwerden. Dabei werden Silikonpessare in die Scheide eingeführt, die die Scheidenwand mit den darunter liegenden Organen sowie die Gebärmutter stützen, diese sind eine sinnvolle Therapiemöglichkeit der Senkung, wenn keine Operation gewünscht oder das Operationsrisiko vor allem bei älteren Patientinnen zu groß ist.
Es gibt eine große Vielfalt an Produkten aus weichem und hartem Kunststoff, Einmalprodukte und mehrmals verwendbare Pessare. Einige Modelle führt die Patientin selbst ein, andere wechselt der Frauenarzt im mehrmonatigen Abstand. Man unterscheidet dabei Würfel-, Ring- und Schalenpessare, die richtige Auswahl des Produktes und die Anpassung durch den erfahrenen Facharzt sind für den Erfolg der Therapie entscheidend.
Eine Pressartherapie mit Würfelpessar eignet sich besonders für junge Frauen, die keine Operation wünschen bzw. deren Kinderwunsch noch nicht abgeschlossen ist.. Das Würfelpessar hat einen Rückholfaden und wird wie ein Tampon verwendet. Ein Ringpessar wird empfohlen wenn ein selbständiges Wechseln nicht gewünscht oder möglich ist. Manche Pessare verfügen über eine unter dem Blasenhals liegende Pelotte, die die Blase abstützt. Diese Variante ist dann sinnvoll, wenn die Patientin zusätzlich an Harnverlust leidet.
Wahl der richtigen Therapie bei Senkungsproblemen
Welche Pessartherapie für Sie die Richtige ist, entscheiden wir gemeinsam bei einem persönlichen Vorgespräch nach der genauen Untersuchung. Eventuell kommen für Sie auch andere konservative Behandlungsmethoden wie Elektrostimulation oder Bio-Feedback infrage, die Ihre Beschwerden bessern können.
In unserer Praxis empfehlen wir unseren Patientinnen, generell frühzeitig mit Beckenbodentraining zur Muskelkräftigung zu beginnen und dies bereits in jungen Jahren, speziell nach Geburten.
Sie haben Fragen zur Pessartherapie bei Inkontinenz?
Rufen Sie uns zur Terminvereinbarung an, wir informieren Sie gerne ausführlich!