Restharnbestimmung
Diagnose einer Blasenentleerungsstörung
Wird die Blase nicht ganz entleert und verbleibt nach dem Toilettengang mehr als 100 ml Urin in der Harnblase, spricht man von Restharnbildung. Diese kann kurzzeitig oder dauerhaft auftreten. Bei dauerhaft erhöhten Restharnmengen können sich Keime in der Harnblase ansiedeln und Infektionen hervorrufen. Kann die Patientin gar kein Wasser mehr lassen, spricht man von einer Harnverhalt. Ein unbehandelter Harnstau erhöht auch das Risiko für Nierenerkrankungen, da Keime unter Umständen von der Blase zur Niere aufsteigend wandern können. Es droht ein chronischer Nierenschaden, im schlimmsten Fall sogar Nierenversagen.
Restharnbestimmung: Harnvolumen leicht ermitteln
Die Harnröhre umgeben zwei Schließmuskeln, die mit der Blasenmuskulatur korrespondieren. Funktioniert dieses Zusammenspiel einwandfrei, ist die Blasenfunktion intakt. Damit das Zusammenspiel der Muskulatur ordnungsgemäß abläuft, ist auch ein intaktes Nervensystem notwendig, denn die Nerven geben die Impulse für Anspannung und Lockerung der Schließmuskeln und der Muskulatur der Harnblase. Aus diesem Zusammenhand lässt sich die mitunter begleitende Blasenfunktionsstörung bei neurologischen Erkrankungen wie Multipler Sklerose erklären.
Restharnbestimmung bei Inkontinenz und anderen Beschwerden
Die Restharnbestimmung dient zur Diagnose einer Blasenentleerungsstörung. Die Bestimmung kann mittels Katheter (invasiv) oder Ultraschall (Restharnsonographie) unmittelbar nach der Miktion (Blasenentleerung) erfolgen. Vor der Untersuchung müssen Sie Ihre Blase vollständig auf der Toilette ohne mitzupressen entleeren, der Ultraschall macht den verbleibenden Harn sichtbar. Sein Volumen wird mittels Formel errechnet. Ein Restharnvolumen von mehr als 100 ml ist auffällig und abklärungsbedürftig.
Die Ursachen für Restharnbildung sind vielfältig. Frauen haben diese Restharnbeschwerden oft infolge einer Senkung, es kommen aber auch neurologische Gründe oder stattgehabte Operationen als Ursache infrage.